Seit 1950 ist das Stadtarchiv das „immerwährende Gedächtnis der Stadt“ (Karlheinz Bauer, 1982).
Hier findet sich nicht nur das Schriftgut der Stadtverwaltung. Dank zahlreicher privater Nachlässe ermöglicht es auch Einblicke in die Geschichte der Stadtgesellschaft: beispielsweise anhand von persönlichen Erinnerungen, Nachlässen, Unternehmens- und Vereinsgeschichte.
Das moderne Archiv der Stadt Aalen datiert zwar auf das Jahr 1950. Tatsächlich existierte der Vorgänger des Stadtarchivs in Form einer Registratur der Stadtschreiberei bereits im Spätmittelalter. Beim großen Stadtbrand 1634 ging allerdings das mittelalterliche Schriftgut der Reichsstadt vollkommen verloren. Mitte des 19. Jahrhunderts verkaufte der Stadtrat außerdem „alle Acten und Papiere, soweit sie nicht unmittelbar practische Bedeutung hatten, als Maculatur“. Es blieb lediglich ein Regal mit Schriftgut übrig. Entsprechend verfügt das Stadtarchiv erst ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts über eine geschlossene Überlieferungslage.
Die systematische Aufarbeitung der Bestände begann 1950 mit der Bestellung des ehrenamtlichen Oberstudienrats Herbert Plickert als erster Aalener Stadtarchivar. Er trennte Archiv von Registratur, begründete die Archivbibliothek und füllte die Lücken in der Aalener Stadtgeschichte mithilfe seiner Recherche in zahlreichen Drittarchiven. Seit 1977 ist das Stadtarchiv mit einem hauptamtlichen Stadtarchivar besetzt. Auf Karlheinz Bauer folgte 1995 Dr. Roland Schurig.
Aktuelle Herausforderungen für das Stadtarchiv und für den heutigen Stadtarchivar Dr. Georg Wendt (seit 2016) sind einerseits Integration und Verzeichnung der zahlreichen Nachlässe sowie der Bezirksarchive, die jüngst ihren Weg in das Stadtarchiv gefunden haben. Andererseits beschäftigt sich das Stadtarchiv mit der Digitalisierung zentraler Bestände sowie der Langzeitarchivierung digitaler Medien.
Weitere Informationen zum Stadtarchiv finden Sie hier.