Auf dem Bild sind einige alte Bücher in einem Bücherregal zu sehen.

Christian F. D. Schubart (1739 bis 1791) Historie

Christian Friedrich Daniel Schubart, bekannt als überschwänglicher Literat, Journalist und Komponist, verlebte seine Jugendjahre in der Reichsstadt Aalen.

Auf dem Bild ist ein Portrait von Christian F. D. Schubart zu sehen.
Josef Georg Edlinger, Portrait von Christian F. D. Schubart
Rechte: Stadt Aalen

Feuerkopf Schubart verstieß in Lebensweise und Freiheitsdrang gegen die Konventionen seiner Zeit. Sein Lebenswerk war die Herausgabe der Deutschen Chronik, einer zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitung voller literarischer, kultureller und tagespolitischer Berichte aus aller Welt.

Trotz Zensur gelang es der Deutschen Chronik, recht offen zu den politischen Entwicklungen Stellung zu nehmen.

1777 ließ Herzog Carl Eugen von Württemberg den freiheitlichen Dichter verhaften. Ohne offizielle Anklageschrift oder Verurteilung wurde Schubart für zehn Jahre auf dem Hohenasperg eingekerkert.

Nach seiner Entlassung lebte er noch vier Jahre lang als Hof- und Theatraldichter in Stuttgart und gab erneut die „Chronik“ heraus.

Lebenslauf

1739 Geburt am 24. März in Obersontheim als Sohn des Pfarrvikars Johann Jacob Schubart und Johanna Helena Juliana, geb. Hörner.
1740 Die Familie zieht nach Aalen, wo Schubart seine Kindheit verbringt
1753 bis 1756 Besuch des Gymnasiums in Nördlingen
1756 Besuch der Schule „Zum Heiligen Geist“ in Nürnberg
1758 Beginn des Theologiestudiums in Erlangen / Im Schuldgefängnis
1760 Rückkehr nach Aalen - Unterstützung des Vaters als Kantor und Prediger, auch Hauslehrer in Königsbronn
1763 Beginn seiner Anstellung als Schulmeister und Organist in Geislingen
1764 Am 10. Januar Eheschließung mit Helene Bühler, Tochter des Geislinger Oberzollers
1766 Die Baadcur, Ode
Zaubereien, Gedichte
Sohn Ludwig wird geboren
1767 Todesgesänge, Gedichte
Tochter Julie geboren
1769 Organist und Musikdirektor an der Stadtkirche in Ludwigsburg
1773 Entlassung aus dem Dienst und Landesverweisung wegen „lockeren Lebenswandels, ungezügelten Charakters“ und satirischen Veröffentlichungen durch Herzog Karl Eugen von Württemberg
1773/1774 In Heilbronn, Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen und München / Erster Schlaganfall
1774

Am 31. März Gründung der Deutschen Chronik in Augsburg. Nach dem Verbot in Augsburt erscheint das Blatt ab dem 2. Mai erscheint das Blatt in Ulm

1775 "Neujahrsschilde" in Versen, Gedichte
Ausweisung aus Augsburg, Übersiedlung nach Ulm
Leben Clemens XIV., Römischer Papst, Biographie
1777 Am 23. Januar Entführung durch Klosteroberamtmann Scholl aus Blaubeuren auf Befehl von Karl Eugen und Einweisung ins Gefängnis auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg
1778 Am 26. Juni Besuch von Johann Kaspar Lavater und des Pfarrers und Schriftstellers Philipp Matthäus Hahn
Beginn der Arbeit an seiner Autobiografie "Leben und Gesinnungen"
1781 Besuch von Friedrich Schiller
Die Chronik stellt ihr Erscheinen ein
1785 Gedichte aus dem Kerker
1786 Friedrich der Große. Ein Hymnus
1787 Am 11. Mai Entlassung aus der Haft
Anstellung als Theaterdirektor und Hofdichter in Stuttgart.
Juli: Fortsetzung der Chronik als „Schubarts Vaterländische Chronik“
1788 Franz von der Trenck, Pandurenobrist, Biographie
1789 Neujahrswünsche für das Jahr 1790, Gedichte
1791 Leben und Gesinnungen
Schubart stirbt am 10. Oktober in Stuttgart
1793 Die Chronik stellt endgültig ihr Erscheinen ein
Auf dem Bild ist Kommerzienrat Wilhelm Jakob Schweiker zu sehen.
Begründer der Schubart-Sammlung Wilhelm Jakob Schweiker
Rechte: Stadt Aalen

Schubartsammlung

Das Stadtarchiv Aalen verwahrt eine umfängliche Schubart-Sammlung, die auf etwa neun laufenden Metern einige Autographen, vornehmlich aber literarische und musikalische Werke Schubarts sowie Literatur über Schubart und seine Familie versammelt.

Den Grundstein der Sammlung legte Kommerzienrat Wilhelm Jacob Schweiker, der seit Ende des 19. Jahrhunderts Schubartiana zu sammeln begann. 1859 wurde er als Sohn des Schuhmachermeisters Jakob Schweiker in Aalen geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre im Textilgeschäft G.D. Krauss wechselte er zur Firma Seydelmann, die Schuhwichse herstellt. Seydelmann und die Firma Kraus-Glinz fusionierten zur Union A.G. mit Hauptsitz in Augsburg. Bis zu seinem Tod am 11. Februar 1927 stieg Schweiker zum Generaldirektor der Firma auf.

Bereits 1907 konnte ein Teil der Sammlung mit der Eröffnung des Schubart-Museums der Öffentlichkeit übergeben werden.